3. Sitzung der BVV

13. Dezember 2006

Thema: Gemeinschaftsschule

Einwohnerfrage von Yusuf Dogan (Mitglied des Bezirksvorstandes der Linkspartei.PDS Reinickendorf):

Wie bewerten das Bezirksamt und die Fraktionen die Überlegungen des in Reinickendorf durch seine 14-jährige Tätigkeit an der Paul-Löbe-Schule außerordentlich geschätzten Helmut Hochschild, der seine Erfahrungen als Interimsdirektor der Rütli-Schule jüngst wie folgt zusammenfasste:
Eine Berliner Hauptschule kann nicht gesund werden. Denn das System ist krank... durch die in Deutschland sehr belastete Vokabel der Selektion...Der Pisa-Test hat ganz klar gezeigt: es gibt ein anderes, alternatives Modell. Länder, die integrierende Schulsysteme haben, bringen bessere Schüler hervor.“

Die Frage wurde von Schulstadträtin Schultze-Berndt und Vertretern der Fraktionen beantwortet.

Nachfrage:

Darf ich Ihre Ausführungen, Frau Bezirksstadträtin, so interpretieren, dass das Bezirksamt im Sinne der Erfahrungen von Helmut Hochschild Bemühungen an Reinickendorfer Schulen von Lehrern, Eltern und Schülern ermuntern und unterstützen wird, Wege zu einer integrativen Schule zu erproben und dafür die Möglichkeiten zu nutzen, die der Senat für das Projekt Gemeinschaftsschule anbietet?

MEHR zur 3. Sitzung

Yusuf Dogan wandte sich daraufhin am 18. Dezember 2006 mit folgendem Schreiben an den Vorsteher der BVV:

Sehr geehrter Herr Pohl,

erlauben Sie mir, noch einmal auf die Einwohnerfragestunde der 3. Sitzung der BVV am 13.12.2006 zurückzukommen.
Ich halte es für Einwohner, die im Sinne §47b der Geschäftsordnung ihre Fragen an das Bezirksamt und/oder die BVV stellen, nicht für zumutbar, wenn sie zu 17 Uhr bestellt werden und mehr als zweieinhalb Stunden warten müssen, bis sie ihre Fragen „loswerden“ können. Natürlich verstehe ich die formalen Gesichtspunkte, die Sie zu einem solchen Vorgehen bewogen haben, denke jedoch, dass diese im Sinne der Bürgernähe zurückgestellt werden könnten. Im konkreten Fall bin ich dadurch zu spät zur Arbeit gekommen.
Ich glaube auch nicht, dass Sie den Einwohnern suggerieren sollten, auf die Möglichkeit einer Nachfrage zu verzichten.
Und schließlich: Halten Sie es der von der BVV angestrebten Einbeziehung der Bürger für dienlich, wenn Bezirksamtsmitglieder konkrete Fragen von Bürgern zu kommunalen Themen mit einem einzigen Satz abtun?
Ich bitte Sie, mein Schreiben den Mitgliedern des Ältestenrates zur Kenntnis zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

Yusuf Dogan

Projekt der Gemeinschaftsschule im Blick der BVV Reinickendorf

Kommentar

Die Einwohnerfragestunde der Dezember-BVV verwandelte sich faktisch in eine Anhörung zum Projekt der Gemeinschaftsschule.

Wortlaut