Reinickendorf nicht mehr "ganz oben"
Im November 2007 veröffentlichte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Kurzfassung der Fortschreibung des Monitorings „Soziale Stadtentwicklung“ Berlin für den Zeitraum 2005/06. Die ausführliche Fassung ist für Februar angekündigt.
Eine Große Anfrage der Grünen in der BVV fragte nach dem Handlungsbedarf auf Grund der Ergebnisse. Frau Petters (Grüne) und Frau Hiller-Ewers (SPD) hatten, dies wurde in der Diskussion deutlich, keine Freude daran, Recht behalten zu haben. Während die CDU bis vor kurzem Reinickendorf „ganz oben“ feierte, warnten beide schon vor Jahren, dass dieses Bild trügen würde - wofür sie sich von Bürgermeisterin Wanjura (CDU) auch noch beschimpfen lassen mussten.
Die sozialen Probleme im Märkischen Viertel und im Süden des Bezirks waren schon länger sichtbar. Nur durch den gutsituierten Norden kam Reinickendorf zuletzt im Ranking der Bezirke auf den zweiten Platz. Heute steht der Bezirk noch an siebter Stelle.
SPD, Grüne und die Einzelverordnete der PDS scheiterten in der vergangenen Wahlperiode stets an der CDU mit ihren Anträgen, diese Kieze gezielt zu fördern (z.B. ein Quartiersmanagement für Reinickendorf Ost). Die neuen Zahlen führten zu Ernüchterung bei der CDU. Als Hauptursache wird die Arbeitslosigkeit gesehen. Der Abwärtstrend konnte nicht gestoppt werden, weil es weitere Zuzüge sozial schwacher Familien in diese Gebiete gab, wofür auch die Belegungspraxis der Gesobau mitverantwortlich gemacht wird. Inzwischen herrscht Einigkeit, dass etwas getan werden muss. Haushaltsmittel sollen umverteilt und gezielt für die gefährdeten Kieze ausgegeben werden. Dazu müssen allerdings alle an einem Strang ziehen, Bund, Land und Bezirk, so Herr Schultze-Berndt (CDU-Fraktionsvorsitzender). Schnelle Lösungen wird es sicher nicht geben.
Lutz Dühr
Reinickendorf nicht mehr ganz oben
Soziale Probleme auch im Fuchsbezirk